Spielbericht von Wolfgang Seibicke (Volksstimme Altmark-Sport)
Vierter gegen Spitzenreiter. Das war die Konstellation für das gestrige Handball-Punktspiel der 1. Nordliga. Dabei hat sich nach einem richtig rassigen Kampf Gastgeber Lok Stendal gegen den bis
dato Tabellenführer Fermersleber SV mit 24:12 durchgesetzt. Die Partie hat auch einen Helden gehabt: Lok-Keeper Jens Kurze.
Stendal. Schon vor der Partie knisterte es förmlich in der Halle der Stendaler Gagarinschule. Man spürte förmlich den Stachel der Enttäuschung, der allen Lok-Verantwortlichen und -Spielern noch
im Fleisch haftete.
Es war der der sicherlich bittersten Niederlage in jüngerer Zeit. Die Altmärker waren im Hinspiel in Fermersleben mit 24:42 untergegangen und brannten auf Revanche. Dass die am Ende wiederum mit
24 selbst erzielten Treffern gelang, ließ Mannschaft und Fans in der gut gefüllten Halle jubilieren.
Und: 20 Gegentreffer weniger machten deutlich, dass dieses Spiel von den Stendalern vor allem in der Abwehr gewonnen wurde.
Der Gastgeber begann sehr konzentriert und legte einen Blitzstart hin. Lemme, Hornuff, Hentschke und Leinung sogten für eine 4:1-Führung. Doch Fermerslebens Mannschaft, wie Lok einen
unwahrscheinlich schnellen Ball spielend, glich in der siebenten Minute zum 4:4 aus. Lok blieb am Drücker, ging wieder in Front. 8:5, 10:7 und 12:9 hieß es zwischenzeitlich. Dann aber wurde im
Angriff nicht mehr konzentriert genug gespielt. Die wuseligen Magdeburger forcierten ihr Spiel und glichen bis zur Halbzeitpause zum 12:12 aus.
Danach klemmte die Säge im Spiel der Stendaler. Der FSV ging in der 32. Minute erstmals in Führung und baute diese auf 15:13 beziehungsweise 18:16 aus. Doch der Gastgeber war beim 19:19
(47., Johannes Lemme) wieder gleichauf. Er legte nach. André Hentschke erreichte eine 21:19-Führung.
In der Schlussphase erwiesen zwei Magdeburger ihrem Team einen Bärendienst Alex Beckmann sah Rot (3 x 2 Minuten) wegen Meckerns, Ersatzkeeper Sebastian Böhm Glatt-Rot wegen Nachschlagens.
Dennoch hieß es in der 56. Minute 22:22-remis. Auch in dieser Phase hielt die Lok-Abwehr, stand wie wohl noch nie in dieser Punktspielserie. Und Keeper Jens Kurze war ganz eindeutig der Turm
in der Schlacht. Vier Siebenmeter hielt er und bei einem weiteren konnte der FSV-Akteur das Leder erst im Nachwurf unterbringen.
Linkshänder Hentschke sorgte per Konter für die Stendaler 23:22-Führung. Fermersleben versuchte in den nachfolgenden zwei Minuten alles, um auszugleichen. Vergeblich. 30 Sekunden vor dem
Schlusspfiff schließlich sorgte Tom Schumann für den ganz großen Glücksmoment der Lok-Handballer, als er den Treffer zum 24:22-Endstand erzielte. Die Halle tobte.
Lok Stendal: Kurze, Kalkowski, Vogel - Lemme 5, Hentschke 3, Schumann 3, Rosentreter 2, Hornuff 3, Leinung 7, Elsner 1, Sens, Mehlich, Zürcher, Hepper.