Spielbericht von Frank Kowar (Volksstimme Sportredaktion)

 

Um es vorweg zu nehmen, der Stendaler Sieg war jederzeit verdient, aber es hätte auch in die Hose gehen können.

Die Altmärker begannen konzentriert und mit viel Elan. Eric Leinung, der insgesamt 13 Treffer erzielte, brachte die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Bis zur zehnten Minute bauten die die Stendaler diesen Vorsprung kontinuierlich aus. Sie führten zu diesem Zeitpunkt erstmalig mit vier Treffern - 5:1.

Die Gäste stellten eine erfahrene Mannschaft, die zwar keinen schnellen Handball spielte, jedoch sehr aggressiv und körperbetont auftrat. Davon ließen sich die Lok-Akteure vorerst nicht beeindrucken. Nach einem Konter, den Leinung abschloss, führten die Stendaler in der 22. Minute erstmalig mit satten sechs Treffern - 12:6.

Zu diesem Zeitpunkt schien alles auf eine klaren Sieg des HV hinauszulaufen.

Urplötzlich schlichen sich bei den Stendalern jedoch Fehler ein. Die Magdeburger, die ihr Heil zu Beginn der Partie meist nur mit Würfen aus dem Rückraum versuchten, kombinierten plötzlich und holten Tor um Tor auf. Der Stendaler Vorsprung schmolz und schmolz.

Plötzlich stand es kurz vor der Pause nur noch 13:11. Vor der Halbzeitsirene lag Lok dann 16:12 vorn.

Nach dem Wechsel wurde die Partie noch einen Zahn aggressiver. Mit ihrer robusten Art riskierten die Magdeburger Siebenmeter und Zwei-Minuten-Strafen.

Oft standen sie nur dezimiert auf dem Parkett. Stendal nutzte das gnadenlos aus und lag in der 35. Minute 19:14 vorn. Der Käse schien gegessen.

Die Gäste verstanden es jedoch geschickt, den Eifer von Lok zu unterbinden. Plötzlich riss der Faden bei den Stendalern. Gedanken an das Hinspiel keimten auf, als Lok auch zur Pause klar führte, sich dann aber von den Magdeburgern das Spiel aufdrücken ließ und noch mit einem Tor Unterschied verlor.

Andree Hentschke traf zwar noch zum 20:17, aber danach spielte nur noch die Post-Reserve. In der 46. Minute war der Gast ran - 20:20. Magdeburg hatte per Konter sogar noch die Möglichkeit, erstmals in Führung zu gehen, scheiterte jedoch.

Danach wurde es bis fünf Minuten vor Ultimo eine ausgeglichene, aber auch eine ruppige Partie. Nach einer Tätlichkeit sah Michael Mehlich, der zuvor im Gesicht getroffen wurde, bei Lok sogar die Rote Karte.

Die letzten fünf Minuten gehörten aber klar dem HV. Besonders Tom Schumann war nicht mehr zu halten.

Den Magdeburger Oldies ging die Luft aus, so dass der Gastgeber noch einen klaren Sieg herauswarf.

,,Wir wussten, dass Post nicht schnell, aber sehr aggressiv spielen wird. Davon haben wir uns in der zweiten Halbzeit beeindrucken lassen. Die letzten fünf Minuten haben aber uns gehört", sagte Lok-Betreuer Jörg Schulze.

HV Lok Stendal: Kalkowski, Vogel - Schumann(5), Leinung(13), Hepper, Hentschke(4), Mehlich(1), Zürcher(5), Hornuff, Elsner(2), Sens.

Bildergalerie 1. Halbzeit (16:12)

Bildergalerie 2. Halbzeit (30:24)