Spielbericht von Jens Pickert (Volksstimme Altmark-Sport)
Ihren Ausflug in die westliche Altmark hatten sich die Ostaltmärker natürlich anders vorgestellt. Ihren neunten Saisonsieg wollten die Lok-Männer nach 60 Minuten feiern. Doch das bis dato Tabellenschlusslicht Klötze machte dem bis dato Tabellenzweiten einen dicken Strich durch die Rechnung.
Bei den Gästen wollte es von Beginn an nicht so recht laufen. Waren sie mit ihren Gedanken bereits beim Landespokalspiel (06.01.2013) gegen Wittenberg/Piesteritz oder nahmen sie den Rangletzten auf die leichte Schulter? HV-Trainer Frank Ziekau wusste es nach Schlusspfiff nicht zu erklären.
Dabei schufen sich die Gäste zunächst eine durchaus solide Grundlage. Nach 15 Minuten lagen sie, weil sie auch spielerisch mehr zu bieten hatten, mit 9:6 vorn. Die Klötzer, die passabel gestartet waren, drifteten hingegen in eine Schwächephase ab. Sie leisteten sich Fehlabspiele und vergaben gegen den guten Lok-Tormann Tobias Vogel einige freie Sachen.
Aber die Klötzer fingen sich wieder. Vor allem deshalb, weil die Stendaler, nachdem Chris Rosentreter auf 10:7 erhöht hatte, nicht mehr entschlossen genug nachsetzten.
So verkürzte Lars Tobies auf 8:10, während Mirko Böhlen den 9:10-Anschluss (24.) besorgte.
Lok reagierte mit der Auszeit und dem anschliessenden 11:9 durch Oliver Klein. Doch es war nur ein Anrucken. Der VfB blieb am Drücker.
Insbesondere Klötzes Kreis-Mann Lars Tobies. Der Ex-Oebisfelder drehte im Schlussgang die Partie im Alleingang. Er zeichnete für den 10:11-Anschluss, den 11:11-Ausgleich und als Krönung in letzter Sekunde mit einem direkt verwandelten Neunmeter für die 12-11-Führung verantwortlich.
Von diesem Dreierpack erholten sich die Stendaler, obwohl die Halbzeitpause dazwischen lag, nicht. Denn im zweiten Abschnitt konnten sie zu keinem Zeitpunkt mehr unter Beweis stellen, warum sie um den Aufstieg in die Verbandsliga mitspelen.
Die vom Abstieg bedrohten Klötzer waren die bessere Mannschaft und das zeigten sie ab der 38. Minute eindrucksvoll. Böhlen netzte per Strafwurf zum 16:13 ein. Dann trafen Christopher Sommer, Tim Reuschel und noch einmal Böhlen und es stand 19:13 (42.) für die Hallenherren.
Lok setzte wieder auf die Auszeit und wartete nach der kleinen Pause mit einer sehr offensiven Abwehr auf. Die brachte den VfB zunächst etwas ausser Tritt, aber nicht in unmittelbare Gefahr.
Denn Verlass war zum Beispiel gerade in dieser Phase auf Torhüter Frank Tobies. Er hatte seinen Kasten praktisch zugenagelt. Zudem zeigten sich die Klötzer von Stendals offensiver Defensive bald unbeeindruckt. Beispielsweise Rückraum-Akteur Reuschel. Er sorgte mit einem Doppelpack 24:18 in der 52. Minute schon für die Entscheidung. Denn dem vermeintlichen Favoriten gelang bis zum Abpfiff nur noch ein wenig Ergebniskorrektur.
HV Lok Stendal:Kalkowski, Vogel - Schumann (5), Leinung (4), Schulze (2), Rosentreter (4), Hentschke (4), Klein (2), Zürcher (2).